Offensichtlich bereiten sich viele Investoren auf einen erholsamen Sommerurlaub vor. Dies lässt sich aus der aktuellen Handelsblatt-Umfrage zur Dax-Stimmung ableiten. Denn laut Umfrage glauben immer mehr Anleger, dass die Preise in drei Monaten steigen werden, aber weniger Menschen bereit sind, in den nächsten zwei Wochen Aktien zu kaufen.
Das Handelsvolumen an der Börse wurde stark reduziert. Viele institutionelle Anleger haben sich von den Sommerferien verabschiedet.
Insgesamt haben alle Werte ein neutrales Niveau erreicht. Ungleichgewichte, die die Preisentwicklung wie vor einer Woche verschärfen könnten, wurden verringert. Nach einer wöchentlichen Umfrage unter mehr als 3.500 Investoren geht man davon aus, dass diese neutrale Stimmung große Preisschwankungen in den nächsten Tagen unwahrscheinlich machen.
Im Sommer können sich einzelne Aktien aufgrund des geringen Handelsvolumens jederzeit stark in die eine oder andere Richtung bewegen. Experten glauben jedoch, dass wichtige Indizien wie Dax oder Dow Jones wahrscheinlich nicht auf unterschiedliche Berichte reagieren.
Der Rückgang des Pessimismus deutet auf etwas anderes hin: Die Anleger kaufen, obwohl Sie einen hohen Preis zahlen müssen, wenn Sie an dieser Rally teilnehmen möchten.
Vor einem Monat sah es ganz anders aus. Seit Mitte März, im Juni, wurde die glorreiche Corona-Rallye konsolidiert. Entgegen den damaligen Erwartungen vieler pessimistischer Anleger fiel der DAX-Index jedoch nicht mehr auf 11.000 Punkte, sondern konsolidierte sich moderat auf leicht unter 12.000 Punkte. Das Börsenbarometer fiel im Juni auf 11.597, aber diese Phase dauerte nur kurze Zeit. Für die meisten Anleger ist es zu kurz, um wieder zu investieren.
Je länger Dax hoch bleibt, desto geringer ist die Hoffnung, dass einige Anleger billig in den Bullenmarkt einsteigen können. Ob dies die richtige Schlussfolgerung ist, wird sich nach Ansicht von Experten erst noch herauskristallisieren. Vor allem, weil die Erfahrung zeigt, dass das Handelsvolumen im Sommer sehr gering ist, sodass kleine Preisschwankungen im September ausgeglichen werden können.
Am Montag vor einer Woche hatten Analysten vorausgesagt, dass die Preise steigen würden. Der DAX ist in den letzten fünf Handelstagen um 0,8% gestiegen, was nach dem Preisanstieg in der Vorwoche eine bemerkenswerte Zahl ist.
Die Selbstzufriedenheit ist ebenfalls zurückgegangen, und jetzt breitet sich mit einem negativen Wert von 0,3 wieder eine gewisse Unsicherheit aus. Vor einer Woche schienen viele Anleger, die sehr pessimistische Erwartungen an den Markt hatten, überrascht zu sein, dass Dax ein hohes Niveau halten konnte.
Denn aus den Erwartungen geht auch hervor, dass einige ehemals neutrale Anleger nun hoffen, dass die Preise in Zukunft steigen werden. Bei einem negativen Wert von 2,0 haben Pessimisten immer noch die Oberhand, aber mit zunehmender seitlicher Bewegung verschwindet diese negative Einstellung.
Auf der anderen Seite nimmt die Investitionsbereitschaft ab, was dem nachlassenden Pessimismus zuwiderläuft. Wenn die Erwartungen der Menschen gestiegen sind, aber niemand bereit ist zu kaufen, bedeutet dies, dass viele Anleger bereits zufrieden über die aktuellen Marktbedingungen sind und sich auf einen erholsamen Sommer vorbereiten.
Dies passt auch zum Bild der Vorbereitung auf einen unbeschwerten Sommerurlaub: Der Euwax-Indikator der Stuttgarter Börse fiel erneut, sodass private Investoren sich zunehmend gegen fallende Kurse absichern. Die Absicherung der Fachleute über die Frankfurter Terminbörse, Eurex, reduziert ihre Short-Spekulationen, aber es gibt immer noch ziemlich hohe Absicherungen.