Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) sind das Lebenselixier vieler Unternehmen des privaten Sektors und helfen dabei, neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Sie sind auch wichtig für die Volkswirtschaften und spielen eine entscheidende Rolle für das BIP-Wachstum.
Während wir uns von der Pandemie erholen, wird F&E eine Schlüsselrolle spielen, um das Wachstum des Privatsektors und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu unterstützen, sagte Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, bei der Eröffnung des Gipfels „Pioneers of Change“ des Weltwirtschaftsforums.
Die Weltbank analysierte die neuesten verfügbaren Daten darüber, welche Länder den größten Anteil des BIP für F&E-Aktivitäten ausgeben. Die Daten sind zwar älter als die Pandemie, aber sie zeigen, wie die Finanzierung von Forschung die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit stärken kann. Die fünf führenden Länder sind: Israel, Südkorea, die Schweiz, Schweden und Japan.
Hier ist eine Zusammenfassung der drei führenden Nationen in der Liste der Weltbank.
Israel
Im Jahr 2018 gab Israel laut Weltbank 4,95 % des BIP für Forschung und Entwicklung aus. Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes ist die Technologie. Sein Technologiesektor profitiert laut OECD von einem Zustrom qualifizierter, gut ausgebildeter Ingenieure und Techniker, die in den frühen 1990er Jahren dorthin gezogen sind.
Südkorea
Zwischen 1960 und 2019 verzeichnete Südkorea ein BIP-Wachstum von durchschnittlich 7,3 % pro Jahr. Ähnlich wie Israel hat das Land eine boomende Tech-Industrie. Es hat auch einen großen Verteidigungssektor – seine Grenze zu Nordkorea ist einer der am stärksten militarisierten Orte der Welt. Neben dem beeindruckenden BIP-Wachstum waren auch die Exporte Südkoreas gesund und wuchsen zwischen 1961 und 2019 um durchschnittlich 16% pro Jahr. Laut Daten der Weltbank gab das Land 2018 4,81 % des BIP für Forschung und Entwicklung aus.
Schweiz
Die Daten für die Schweiz beziehen sich auf das Jahr 2017, als das europäische Binnenland 3,37 % des BIP für F&E ausgab. Der Dienstleistungssektor ist mit Abstand der größte Wirtschaftsmotor der Schweiz und erwirtschaftet fast drei Viertel des gesamten BIP. Im Vergleich dazu macht die Landwirtschaft nur rund 1 % aus, der Rest kommt aus der Industrie. Der wichtigste Exportmarkt der Schweiz ist die Europäische Union – obwohl sie nicht Mitglied der EU ist, hat sie eine Reihe von Verträgen abgeschlossen, die ihr den freien Handel mit den EU-Ländern ermöglichen. Zu den wichtigsten Industriezweigen gehören die Pharmaindustrie und natürlich die Uhrenindustrie, die 9 % der Exporte ausmacht.
Größere Volkswirtschaften hinken hinterher
Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt, die USA (2,84 %) und China (2,19 %), rangieren in der Liste der Weltbank auf den Plätzen neun und 13. Beide Zahlen basieren auf Daten von 2018.
Europas größte Volkswirtschaft, Deutschland, liegt mit 3,09 % des BIP für F&E im Jahr 2018 an siebter Stelle. Eine der anderen großen europäischen Volkswirtschaften, das Vereinigte Königreich – das beschlossen hat, die Europäische Union zu verlassen – wird von der Weltbank auf Platz 21 geführt. Nur 1,72 % des BIP wurden im selben Jahr für F&E aufgewendet.
Auf dem Pioneers of Change Summit des Weltwirtschaftsforums werden Führungskräfte aus dem öffentlichen und privaten Sektor über die Rolle von Innovationen bei der Gestaltung des nationalen Wirtschaftswachstums diskutieren. Ein besonderes Augenmerk wird darauf liegen, wie diese eine Rolle beim „Great Reset“ spielen kann, nachdem die globale Pandemie die Wirtschaft gestört hat.