Die Verteilung des eigenen Kapitals auf unterschiedliche Vermögenswerte ist eine goldene Anlegerregel. Sie führt zur Diversifizierung und dadurch zu einer Minimierung des Risikos. Dabei macht es Sinn, auch in aufstrebende Schwellenländer zu investieren. Denn sie bieten generell ein hohes Wachstumspotenzial und damit auch hohe Renditechancen für Anleger.
Große Dynamik, hohes Potenzial
Die Dynamik von Emerging Markets in Asien, Mittel- und Lateinamerika wie auch in Osteuropa ist mitunter groß: Wachsende Heimatmärkte und steigender Konsum wie auch demographische Faktoren machen Investitionen für hiesige Anleger attraktiv. Vor allem China weist nach wie vor hohe Wachstumsprognosen auf. Zwar spielt das Reich der Mitte schon lange auf dem globalisierten Markt eine wichtige Rolle, es gilt aber immer noch als Schwellenland. Auch nach Corona ist die Entwicklung der Aktienmärkte in Schwellenländern insgesamt positiver verlaufen als in Industrienationen. Heute machen die Emerging Markets mehr als die Hälfte des globalen Wirtschaftswachstums aus.
Viele Schwellenländer sind zudem durch ihre renditefördernde Fiskalpolitik für Anleger interessant: Eine im Vergleich mit Industrieländern geringe Verschuldung von Ländern wie Indien, Südafrika oder China kann sich positiv auf Investments auswirken. Auch die demographische Entwicklung und Urbanisierung gibt positive Impulse. Auch führt die anhaltende Schwäche des US-Dollars zu positiven Entwicklungen von Investments. Bedacht werden sollte allerdings, dass in den meisten Schwellenländer die Märkte kleiner und die Aktien günstiger sind. Während in den weitgehend gesättigten Industrieländern vornehmlich in etablierte und stabile börsennotierte Unternehmen investiert wird, gilt es hier, sich am zukünftiges Entwicklungspotenzial zu orientieren. In der Vergangenheit galten vor allem der Industrie- und Agrarsektor als starke Wachstumsbereiche.
Chancen und Risiken mit Emerging Markets
Aber nicht alle Schwellenländer gelten auch als Emerging Markets. Der Internationale Währungsfonds interpretiert 150 Länder als Schwellenländer. Etwas genauer ist das der Aktienindex MSCI Emerging Markets, der seit 1988 der die Börsenentwicklungen interpretiert und gegenwärtig nur 27 Länder als Schwellenländer bezeichnet. Besondere Rolle kommt dabei den asiatischen Ländern zu, während zum Beispiel afrikanische und südamerikanische Länder geringer gewertet wurden. Dennoch sollten Anleger bestimmte Faktoren beachten: Durch Korruption, politische Instabilität und fehlende rechtliche Sicherheit ist häufig auch das Verlustrisiko größer. Bei der Auswahl sollten insbesondere langfristige Trends bedacht werden und das Verbesserungspotenzial eine Rolle spielen. Die Klassifizierung der wichtigsten Indexanbieter FTSE Russel, MSCI oder S&P erleichtert die Orientierung.
Je nach Strategie machen Aktien, Anleihen oder Finanzprodukte Sinn. Ob ETFs, Aktien, Staatsanleihen oder Fonds – Interessenten können heute mit Unterstützung von Investmentfondsanbietern aus einer Vielzahl von Anlageprodukten wählen. Analysten gehen davon aus, dass die Bedeutung der Schwellenländer für internationale Kapitalmärkte auch in Zukunft wachsen werden. Anleger, die mit den beschriebenen Schwankungen und Risiken leben können, können höhere Renditen erwarten als bei Investments in Industrieländern.