Geschichte
In Deutschland entstanden zu Beginn der 1920er Jahre die ersten Beratungsunternehmen. In Berlin tauchten die Unternehmen als Erstes auf und wurden dort von Studenten der wissenschaftlichen Betriebsführung gegründet. Kostenrechnung und – Planung, Betriebsorganisation und produktionstechnische Fragen standen im Vordergrund. Anfang der 1930er Jahre erlebte die Branche den ersten Aufschwung, doch erst 1954 gab es die Berufsbezeichnungen “Unternehmensberater”. Damals aufgekommen mit der Gründung des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater.
Anfang der 60er Jahre schwappte eine Welle der Unternehmensberatungen aus den USA nach Deutschland und wurden dadurch zu global Playern, die den weltweiten Markt für Beratungsleistungen bis heute dominieren.
Zur Einführung der Unternehmensberatungen in Deutschland standen produktionstechnische Fragestellung im Mittelpunkt, in den 60er Jahren wandelte sich das zunehmend zu Marketing und Absatz Problemen. Die 70er Jahre wurden hingegen durch die Personal- und Organisationsentwicklung geprägt. Noch ein Jahrzehnt später nahm der EDV Bereich Einzug in die Beratungswelt. Seit der Einführung mussten die Beratungsfirmen nur 2008/2009 (Wirtschaftskrise) leichte Umsatzrückgänge verzeichnen, was der Mitarbeiteranzahl in den Unternehmen hingegen keinen Abbruch tat.
In den USA gehen die Anfänge der Beratungsfirmen sogar ins 19. Jahrhundert zurück. Damals galt die Beratung der technologischen Forschung. 1926 gründete James Oscar McKinsey einer der, bis heute, weltweit führenden Beratungsunternehmen in Chicago, McKinsey & Company.
Berufsbild
In Deutschland gibt es für die Tätigkeit des Unternehmensberaters keinen Berufsschutz. D.h. so viel wie, jeder Mitarbeiter einer Unternehmensberatung darf sich offiziell “Unternehmensberater” nennen.
Dementsprechend häufig verbirgt sich hinter eine Unternehmensberatung der Vertrieb Dienstleistungen z.B. von Software oder Versicherungen.
Prinzipiell kann sich jeder, der nachweislich 150 oder mehr Tage im Jahr eine beratende Tätigkeit nachweisen kann, als Unternehmensberater bezeichnen. Als Beispiel kann man hier Mediziner oder Chemiker nehmen, die in der Pharmaindustrie ihr Know-how als Beratungstätigkeit weitergeben. Auch die Unternehmensberatungen selbst bestehen aus Physikern, Mathematikern, Psychologen, Mediziner, Pädagogen und rund 50 % Absolventen der Betriebswirtschaftslehre.
Für den Unternehmensberater bestehen grundsätzlich Regeln. Er sollte unabhängig und nicht beeinflussbar sein. Es ist wichtig, dass die Beratung nur in Gefilden stattfindet, in der nachweisliche Kompetenzen erlangt wurden. Natürlich sollte der Berater vertrauenswürdig sein und selbstredend keine Firmeninterna, die er durch die Tätigkeit erlangt hat, zu seinem Vorteil nutzen. Der Unternehmensberater muss immer die Objektivität bzw. den Überblick behalten und alle Risiken und Chancen berücksichtigen.
Was passiert, wenn ich eine Unternehmensberatung in Anspruch nehme?
Zuerst einmal wird der IST Zustand detailgenau aufgenommen um dann herauszufinden, wo das Unternehmen hin will. Damit bezeichnet man den SOLL Zustand, bzw. die Zielformulierung.
Hat man das Grundgerüst, so folgen der Reihe nach die Entwicklung eines Konzepts, die Präsentation und ggf. die Hilfe eines Coaches beim Einführen der neuen Prozesse.
Dabei ist es wichtig, als Unternehmen dem Berater volle Hilfe und Einsicht zu gewähren. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um Management Bereiche, IT oder Personal handelt. Um umfassend zu handeln ist das beratende Unternehmen auf seinen Klienten angewiesen.