Grün sollen die Unternehmen von heute sein. Immer mehr Unternehmen konzentrieren sich auf diesen Aspekt und die Ratingagenturen spezialisieren sich nun auch darauf. Nach ESG – Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung / englisch) wird nun bewertet was das Zeug hält.
Dabei gibt eine Ratingagentur Aufschluss über das nachhaltige Wirtschaften eines Unternehmens. Es war nie wichtiger als heute, seinen Geschäftspartnern und Investoren eine Analyse und Bewertung der ESG-Kriterien eines Unternehmens anzubieten. Das schließt auch die Lieferketten nicht aus.
Um genauen Aufschluss zu erhalten sind die Ratingagenturen auf detaillierte Daten angewiesen. So müssen Sie z.B. wissen, wie hoch der Wasserverbrauch oder der CO2-Ausstoß der Firma ist. Auch der Frauenanteil in der Unternehmensführung spielt hierbei eine Rolle.
Tatsächlich haben diese Öko Ratings der Agenturen ein großes Wachstumspotenzial. Der Einfluss der ESG-Ratings haben teilweise weitreichende Auswirkungen auf Firmenpolitik und Assetpreise da sie zunehmend finanzielle Entscheidungen beeinflussen.
Aber der größere Einfluss von “Öko” holt natürlich auch die Kritiker auf den Plan. Da es noch nicht viele Rankings gibt, ist auch ein Vergleich sehr schwer möglich und es fällt auf, dass Ratings von verschiedenen Agenturen für ein und dasselbe Unternehmen eklatante Unterschiede haben.
Das wirft für Investoren Fragen auf. Hintergrund ist, dass die Rating Agenturen verschiedene Indikatoren nutzen, um die ESG Performance zu messen. Daher sind die Öko Ratings noch mit Vorsicht zu genießen und sollten nicht ausschlaggebend für eine Anlageentscheidung sein, sie sollten lediglich ein Anhaltspunkt für die Zusammenarbeit darstellen.
Es kann sogar passieren, dass ein Unternehmen schlechte ESG Ratings besitzt, weil es keine Informationen zu ihren Bemühungen preisgibt. D.h. aber nicht, dass die Firma weniger umweltfreundlich handelt als andere Unternehmen.
Jüngste Gerichtsverhandlungen haben gezeigt, dass ein Unternehmen die Rankings nicht einfach so hinnehmen muss. Viel mehr wird es darauf hinauslaufen, dass Rating Agenturen in Zukunft darauf hinweisen müssen, woher sie die Informationen für die Indikatoren des Ratings nehmen. Wird also schlecht geratet aufgrund der Intransparenz des Unternehmens, so wird das angegeben. So weiß zumindest der potenzielle Investor, woher die etwaige schlechte Bewertung kommt und kann sich vielleicht auch im Detail bei der Firma erkundigen.
Je kleiner das Unternehmen ist, desto weniger wird sich um detaillierte Nachhaltigkeitsreports gekümmert. Somit fallen die Ratings oftmals bei kleineren Firmen schlechter aus, als bei großen Unternehmen. Die Ratingagenturen nutzen öffentlich zugängliche Daten, etwa vom internationalen Währungsfonds oder der Weltbank um das Problem der nicht vergleichbaren oder fehlenden Daten zu lösen. Sie sind in der Lage zu sagen, wie hoch die Kosten für die Gesellschaft sind, indem sie messen, ob ein Unternehmen in korruptionsanfälligen Ländern, Steueroasen aktiv ist, oder wie viel CO2 es ausstößt. Um eine bessere Transparenz zu erhalten, sehen viele Experten Handlungsbedarf. Die EU-Kommission will in Zukunft Vorgaben aufstellen, wie man nachhaltige Finanzierung zu verstehen hat und welche Daten von den Unternehmen bereitgestellt werden müssen. Daher setzt die Branche der Ratingagenturen auf eine schnelle Umsetzung, da ESG Ratings schon jetzt ein Glaubwürdigkeitsproblem haben.
Die Timberfarm GmbH, gegründet von Maximilian Breidenstein, und auch kein anderer Finanzprofi zweifelt an der Notwendigkeit, Nachhaltigkeit ernst zu nehmen und die ESG Kriterien mit in den Investmentprozess einfließen zu lassen.