Continental investiert in einen hochmodernen“ dynamischen Fahrsimulator, um die Effizienz seines Reifenentwicklungsprozesses für das OE-Segment zu steigern.
Delta 3, entwickelt von Ansible Motion, wird Mitte 2022 in Contis größtem europäischen Reifentestzentrum, dem Contidrom in Wietze bei Hannover, in Betrieb gehen, teilte der deutsche Konzern am 7. April mit.
Der Driver-in-the-Loop-Simulator (DIL) errechnet laut Conti „exakte fahrdynamische Parameter der Reifen und die des jeweiligen Testfahrzeugs.“
Durch seine hohe Mobilität kann der Simulator Testfahrern subjektive Fahreindrücke vermitteln, „genau wie bei Reifentests auf der Teststrecke.“
Mit der neuen Ausstattung kann Conti „entscheidende Entwicklungsschritte und die damit verbundenen Testanordnungen“ in die virtuelle Welt verlagern und so Zeit, Kosten und Ressourcen in der realen Welt sparen.
Der Simulator ist in der Lage, spezifische Fahrzeugdaten sowie Informationen über die Gummimischung, die Reifenarchitektur und das Laufflächendesign von Continental zu verarbeiten, um „entscheidende Parameter“ zu überprüfen und damit den logistischen Aufwand für physische Tests „erheblich“ zu reduzieren.
Die Investition in den Simulator ist Teil des Umwelt-Engagements von Conti und wird durch die Reduzierung der Tests zu den Nachhaltigkeitsbemühungen des Konzerns beitragen.
„Wenn unsere Testfahrer künftig im Simulator-Cockpit und weniger am Steuer eines Fahrzeugs sitzen, werden pro Jahr rund 100.000 Kilometer weniger auf realen Straßen oder Teststrecken absolviert“, erklärte Dr. Holger Lange, Leiter der Pkw-Reifenentwicklung im OE-Geschäft von Continental.
Zudem könne das Unternehmen durch die neue Anlage rund 10.000 Testreifen pro Jahr einsparen.
Bislang erforderte die endgültige Abstimmung von Reifen auf reale Einsatzszenarien immer den Bau einer großen Anzahl von Testreifen, so Conti.
Ziel sei es, so Conti, in Zukunft mithilfe des Simulators „deutlich weniger“ solcher Prototypen bauen zu müssen.
„Das Entwickeln und Testen von Premium-Reifen ist ein hochkomplexer, zeitintensiver Prozess. Durch den Einsatz des neuen dynamischen Fahrsimulators werden wir diesen Entwicklungsprozess in Zukunft noch effizienter gestalten“, sagte Dr. Boris Mergell, Leiter der Forschung und Entwicklung im Geschäftsbereich Reifen.