Chinas Wirtschaft wird durch den Erfolg bei der Bewältigung der Coronavirus-Pandemie global wettbewerbsfähiger, während Hongkongs Wirtschaft durch einen sich verschlechternden Arbeitsmarkt und einen Rückgang der internationalen Investitionen nach unten gezogen wurde, so die Schweizer Business School IMD in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.
Die chinesische Wirtschaft belegte im IMD World Competitiveness Rankings 2021 den 16. Platz, verglichen mit Platz 20 im letzten Jahr, was den größten Sprung unter den asiatischen Volkswirtschaften darstellt. Hongkong wurde auf den siebten Platz gesetzt, von Platz 5.
Chinas wirtschaftliche Leistung nach der Pandemie sei ein Hauptfaktor für die Verbesserung der globalen Wettbewerbsfähigkeit gewesen und der Umgang mit dem Virus habe wesentlich zu dem höheren Ranking in diesem Jahr beigetragen, sagte Christos Cabolis, Chefökonom des International Institute for Management Development (IMD) World Competitiveness Centre.
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Chinas Wirtschaft wuchs im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 18,3 Prozent, das höchste vierteljährliche Wachstum seit 1993, da sich das Land von den schlimmsten Auswirkungen der Pandemie Anfang letzten Jahres erholte.
Cabolis sagte, dass die asiatischen Volkswirtschaften, einschließlich China und Taiwan, zu denen gehörten, die bei der Bewältigung der Covid-19-Gesundheitskrise sehr erfolgreich waren, was dazu beitrug, ihr Geschäftsumfeld zu stabilisieren.
„Die USA, zum Beispiel, haben die Gesundheitskrise schlecht gemeistert“, sagte er. „Andere versuchten, die Gesundheitskrise zu bekämpfen, aber die Wirtschaft litt darunter, wie Hongkong, Singapur und Australien.“
Die USA hingegen setzten eine effektive Fiskal- und Geldpolitik um und stellten reichlich Liquidität zur Verfügung, um die Wirtschaft zu stützen, was dazu beitrug, den Schlag der Pandemie trotz einer hohen Zahl von Infektionen abzufedern, sagte Cabolis.
Die jährlichen Rankings, die harte Daten und Umfragen mit Führungskräften verwenden, messen den Wohlstand und die Wettbewerbsfähigkeit von 64 Nationen anhand der Wirtschaftsleistung, der Effizienz der Regierung, der Effizienz der Unternehmen und der Infrastruktur.
Das in der Schweiz ansässige IMD stufte die US-Wirtschaft unverändert zum Vorjahr auf Platz 10 ein, während Taiwans Wirtschaft zum ersten Mal seit Beginn der Rangliste vor 33 Jahren die Top 10 erreichte und von Platz 11 im letzten Jahr auf Platz 8 in diesem Jahr vorrückte.
Singapurs Wirtschaft ist nach wie vor der Top-Performer in Asien, obwohl sie in diesem Jahr ihren ersten Platz an die Schweiz verloren hat und auf den fünften Platz abgerutscht ist.
Während China immer wettbewerbsfähiger wird, gibt es noch Raum für Verbesserungen in den Bereichen Infrastruktur, Umwelt, Bildung und Gesundheitssystem, so Cabolis.
„Wenn wir an die Beseitigung der Armut denken, ist das ein großer Gewinn für das Land. Wenn wir diese Bereiche weiter vorantreiben, wird das definitiv die Wettbewerbsfähigkeit verbessern“, sagte Cabolis.
Hongkongs Wirtschaft wächst im ersten Quartal um 7,9 Prozent, höher als prognostiziert
Hongkong verzeichnete laut IMD-Bericht einen leichten Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung im Vergleich zum letzten Jahr, inmitten eines sich verschlechternden Investitions- und Beschäftigungsumfelds.
Die Produktivität des privaten Sektors und die öffentlichen Finanzen gingen ebenfalls zurück, obwohl die Stadt immer noch eine hohe Effizienz der Regierung aufweist.
Die Schließung der Grenzen, um die Pandemie einzudämmen, hatte einen starken Einfluss auf Hongkongs Talentpool, sagte Cabolis.
„Hongkong ist sehr stark auf die Anbindung an das globale Umfeld angewiesen, Fragen der Mobilität, insbesondere im Hinblick auf die Beschäftigung, sind von grundlegender Bedeutung“, sagte Cabolis und fügte hinzu, dass dies auch für Singapur gelte.
