Die Continental AG und der chinesische Wasserstofftechnologie-Spezialist Censtar H2-Electricity Science & Technology haben vereinbart, Zapfschlauchlösungen für Wasserstofftankstellen in China zu entwickeln.
Die beiden Partner, die bereits seit 2010 bei herkömmlichen Benzinbetankungsschläuchen zusammenarbeiten, werden ein spezielles Team für spezifische Projekte zur sicheren und effizienten Wasserstoffbetankung“ aufbauen, teilte Conti am 28. Mai mit.
Die Zusammenarbeit wird sich mit den strengen Leistungsanforderungen für wasserstoffbezogene Schlauchsysteme befassen, wie z.B. hohe chemische Stabilität, geringe Permeabilität, Beständigkeit gegen hohen Druck, Alterung und Wasserstoffversprödung.
Im Rahmen der Vereinbarung wird Continental seine Erfahrung im Bereich Kautschuk und Thermoplaste nutzen, um leistungsstarke Schlauchlösungen für die Abgabe und den Transfer von Wasserstoff zu entwickeln, während Censtar sein Markt-Know-how über Wasserstoff-Zapfsäulen in China und die technischen Anforderungen der Branche einbringt.
„Der Ausbau unserer Kooperation ist ein weiterer Meilenstein auf unserer gemeinsamen Mission, die Zukunft der emissionsarmen Mobilität in China aktiv zu gestalten“, sagte Andreas Gerstenberger, verantwortlich für das Geschäft mit industriellen Fluidlösungen bei Continental.
Conti arbeite an „sicheren und verlustfreien Wasserstoffversorgungssystemen“ und entwickle zudem verschiedene Fahrzeugkomponenten wie Leitungen, Schläuche und Motorlager, die für Wasserstofftankstellen geeignet seien.
Conti warnt vor Auswirkungen der Digitalisierung auf die Beschäftigung
Die Continental AG hat davor gewarnt, dass Deutschland derzeit vor einer großen Herausforderung stehe: „Durch die Digitalisierung, technologische Brüche und die Pandemie droht vielen Arbeitnehmern der Verlust ihres Arbeitsplatzes.“
„Eine Reihe von Branchen steuert auf einen dauerhaften Fachkräftemangel zu – mit erheblichen Folgen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland“, sagte Dr. Ariane Reinhart, Continental-Personalvorstand am 5. Juni.
Laut Reinhart wird der deutsche Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren genügend Arbeitskräfte haben, um die Arbeitsmarktlücke zu schließen, wenn „die notwendigen Rahmenbedingungen“ geschaffen werden.
„Wir brauchen einen Masterplan. Wir müssen mit einer nationalen Arbeitskräfteplanung ermitteln, welche Mitarbeiter mit welchen Qualifikationen die deutsche Wirtschaft in fünf Jahren braucht“, forderte Reinhart.
Reinhart empfahl, einen nationalen Weiterbildungsplan zu erstellen, der zunächst Lehrstellen sowie Ausbildungsprogramme durch Hochschulen, Unternehmen und staatliche Stellen anbietet.
„Das sind unsere Hebel, um die Transformation und den Strukturwandel in Deutschland zu gestalten“, sagte sie.
Der Gesetzgeber müsse auch finanzielle Brücken für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gestalten, damit sie den Wandel auf dem Arbeitsmarkt mitmachen können.
Unter Berufung auf die Bundesagentur für Arbeit sagte Conti, dass sich der Fachkräftemangel in Deutschland stärker bemerkbar machen wird, wenn die akute Phase der Covid-Pandemie abklingt.
„Das ist vielerorts schon deutlich zu spüren“, sagte der Vorsitzende der Agentur, Detlef Scheele, und fügte hinzu, dass in Deutschland rund 18.000 Stellen im IT-Bereich unbesetzt seien.
Ein ähnlicher Trend sei auch in Pflege- und Krankenhaustätigkeiten sowie in MINT-Berufen (Naturwissenschaft, Technik, Ingenieurwesen und Mathematik) zu beobachten, fügte er hinzu.
„Auch das Kurzarbeitergeld hat sich als sinnvolles Instrument zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit erwiesen, insbesondere während der Pandemie“, so Scheele.
„Es kann aber nicht das Mittel der Wahl sein, um dauerhafte Lösungen für strukturelle Probleme zu erreichen“, fügte er hinzu und forderte, Kurzarbeit mit Qualifizierungsmaßnahmen zu verknüpfen, „wo immer es Sinn macht.“
Continental hat 2018 eine umfassende Weiterbildungsoffensive für die Transformation von Arbeitsplätzen gestartet und 2019 ein eigenes Trainingszentrum gegründet, das Continental Institute for Technology and Transformation (CITT).
Derzeit werden mehr als 1.000 Teilnehmer bei vollem Lohn weitergebildet, so Reinhart.
Conti wolle diese Zahl bis 2022 auf über 2.000 Teilnehmer steigern.