Die niederländische Bank ING hat angekündigt, künftig strenger auf die Klimabilanz ihrer Unternehmenskunden zu achten. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenden Strategie, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu fördern. Unternehmen, die keine deutlichen Fortschritte in Bezug auf ihre Klimaziele nachweisen können, sollen nach Angaben der Bank in Zukunft von der Finanzierung ausgeschlossen werden. ING setzt damit ein starkes Zeichen für den Klimaschutz und stärkt ihren eigenen Ansatz in Bezug auf umweltbewusste und nachhaltige Finanzierung.
Die Entscheidung der ING reiht sich in eine wachsende globale Bewegung ein, bei der Finanzinstitute verstärkt Verantwortung für die Klimakrise übernehmen. Weltweit setzen sich Banken zunehmend Ziele, ihre Kredit- und Investitionsportfolios an den Pariser Klimazielen auszurichten. ING hat bereits 2018 das sogenannte Terra-Projekt gestartet, ein Programm, das die Ausrichtung des Portfolios der Bank auf die Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius gemäß dem Pariser Abkommen sicherstellen soll. Die jüngste Ankündigung ist eine weitere Verschärfung dieses Ansatzes und ein deutliches Signal an Unternehmen, ihre Klimabilanz zu verbessern, wenn sie weiterhin auf finanzielle Unterstützung hoffen.
Für Unternehmen bedeutet diese Entscheidung, dass sie ihre Klimastrategien weiterentwickeln müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Zugang zu Kapital zu sichern. Besonders betroffen sind Branchen mit hohem CO₂-Ausstoß wie die fossile Energiewirtschaft, Schwerindustrie und der Transportsektor. Viele dieser Sektoren stehen vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle grundlegend zu überdenken, um nachhaltiger zu wirtschaften. Für Unternehmen, die nicht in der Lage sind, Fortschritte nachzuweisen, könnten die neuen Finanzierungsrichtlinien von ING massive Einschnitte bedeuten.
Die Klimabilanz eines Unternehmens umfasst verschiedene Aspekte, darunter die Reduktion von Treibhausgasemissionen, den Übergang zu erneuerbaren Energien sowie die nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Unternehmen, die nicht bereit sind, diese Transformation anzugehen, könnten Schwierigkeiten haben, bei Finanzierungsanfragen erfolgreich zu sein. Die Bank fordert von ihren Unternehmenskunden, klare und überprüfbare Daten über ihre Klimaleistung vorzulegen. Dabei geht es nicht nur um Ziele, sondern auch um konkrete Maßnahmen und Fortschritte. Diese neue Transparenzanforderung soll sicherstellen, dass Unternehmen nicht nur Absichtserklärungen abgeben, sondern aktiv daran arbeiten, ihren CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. ING wird zudem voraussichtlich enger mit Unternehmen zusammenarbeiten, um diese bei der Entwicklung und Umsetzung von Klimastrategien zu unterstützen.
Mit der Entscheidung, keine Unternehmen mehr zu finanzieren, die keine Fortschritte in ihrer Klimabilanz nachweisen können, positioniert sich die ING klar als Vorreiterin im Bereich nachhaltiger Finanzierung. Diese Politik könnte andere Banken dazu ermutigen, ähnliche Schritte zu unternehmen, um den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu beschleunigen. Für Unternehmen stellt dies jedoch auch eine Herausforderung dar, da sie nun noch stärker in nachhaltige Geschäftspraktiken investieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Letztlich könnte dieser Schritt sowohl den Finanzsektor als auch die Unternehmenslandschaft langfristig verändern und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.