Heutzutage sind diejenigen frustriert, die auf Online-Plattformen nach Unterkünften suchen, um ein oder zwei Wochen in einem deutschen Resort zu bleiben. Viele Dinge sind bereits ausgebucht, aber was noch verfügbar ist, ist unattraktiv oder ziemlich teuer. Auf den Inseln und Küsten der Nordsee und der Ostsee bietet erst der Oktober wieder attraktive Ferienhäuser mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Am Bodensee oder in den Alpen sieht es nicht anders aus.
Die Coronakrise wirkt wie ein Katalysator für einen Trend, der seit Jahren beobachtet wird. Urlaub im eigenen Land. Klimaschonendes reisen wird immer interessanter und erklärt die seit Jahren zunehmende Attraktivität inländischer Tourismusziele. Nun kommt noch die Erfahrung des Lockdowns wegen der Covid-19-Pandemie zu diesen Motiven hinzu.
Laut einer Umfrage planen 36% der Deutschen, diesen Sommer Urlaub in ihrem eigenen Land zu machen. Bis 2020 werden nur etwa 30% der Menschen im Ausland Urlaub machen. Die beliebtesten Ziele sind die Ostsee- und Nordseeküste, gefolgt vom Bodensee und Allgäu. Offensichtlich bevorzugen immer mehr Reisende Ferienhäuser oder Apartments anstelle von Hotels: Sie müssen im Urlaub autark sein. Nach dem Sammeln von Covid 19-Erfahrungen ist die Nachfrage nach Ferieneinheiten größer, die abgeschlossen sind.
Wer bereits ein Ferienhaus besitzt und vermietet, wird von solchen Neuigkeiten erfreut sein. Grund der hohen Verluste war die Sperrfrist von März bis Ende Mai: Private und gewerbliche Vermieter verloren rund 1,5 Milliarden Euro an Einkommen, weil sie Ferienwohnungen kostenlos stornieren und bezahlte Miete zurückzahlen mussten. Verluste, die in einem Jahr möglicherweise nur schwer auszugleichen sind.
Die Nachfrage bei deutschen Käufern für eine eigene Ferienunterkunft bleibt offensichtlich immer noch hoch: Laut einer Umfrage werden 30% der Menschen Ferienimmobilien kaufen, und 5% sagen, dass dies feststeht. Fast ein Drittel der Käufer von Eigenheimen nutzt die Immobilie hauptsächlich selbst und ein Viertel möchte Mieteinnahmen erzielen.
Die Nachfrage nach Ferienimmobilien im Norden, an der Ostseeküste, in den Hochgebirgsregionen und an den Seen Süddeutschlands wächst rasant. Als Gründe werden Anreisen ohne Flugzeuge, hohe politische Sicherheit und ein gut funktionierendes deutsches Gesundheitssystem genannt. Wie Deutschland profitieren auch Österreich und die Schweiz von einer guten Infrastruktur und einer guten Gesundheitsversorgung. Es gibt vor allem erhöhte Nachfrage bei Ferienhäusern, die in abgelegenen Gebieten mit Top-Ausstattung und Panoramablick auf die Berge ausgestattet sind.
Die Idee, diejenigen, die daran interessiert sind, ihr Haus oder ihre Wohnung als klassisches Zweitwohnsitz zu nutzen, d.h. es gelegentlich zu vermiete und ansonsten selbst zu nutzen, wird immer schwieriger. Zum Beispiel ist es in vielen Gebieten Österreichs sowie an der Ostseeküste Deutschlands fast unmöglich, Immobilien als klassischen Zweitwohnsitz zu erwerben. In Österreich ist die Nutzung von Immobilien im Bebauungsplan streng geregelt und wird auch von der Gemeinde, insbesondere in Tirol, Salzburg und Vorarlberg, streng kontrolliert.
Gemeinden in attraktiven Touristengebieten wollen verhindern, dass zu viele ungenutzte Häuser gebaut werden. Daher gibt es nur wenige Baugrundstücke mit entsprechender Widmung. Wenn Sie Ihren Hauptwohnsitz nicht sofort nach Tirol oder Salzburg verlegen möchten, können Sie eine Immobilie für den Tourismus erwerben. Dann muss es zwingend ganzjährig an Gäste vermietet werden. Wenn der Hausbesitzer seinen Urlaub im Ferienhaus alleine verbringen möchte, wird er die entsprechenden Wochen im Voraus blocken, damit er das Ferienhaus in dieser Zeit selbst nutzen kann.