Fossile Brennstoffe sind Schnee von gestern. Wasserstoff kann die Schlüsseltechnologie von morgen sein. Anleger müssen jedoch vorsichtig sein: Trends zu folgen ist keine Strategie. Noch vor wenigen Wochen mussten sich Anleger fragen, ob sie bei Nikola längst den richtigen Zeitpunkt verpasst haben. Die amerikanische Hybrid-Lkw-Firma gab den Starttermin für die Bestellung von Lkw bekannt. Bitte achten Sie auf die Bestellung, nicht auf die tatsächliche Lieferung. Der Aktienkurs stieg dann weiter an und stieg auf über 80 USD. Zuvor waren Aktien, die vor etwa zwei Jahren an die Börse gingen, um etwa 10 USD gefallen.
Mittlerweile werden die Nikola-Papiere erneut zu einem Preis von deutlich unter 40 US-Dollar gehandelt, hauptsächlich aufgrund der zunehmenden Unsicherheit im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und nicht aufgrund des Unternehmens selbst. Dieses Beispiel zeigt die Volatilität des Aktienmarktes. Unter den vielen Aktien war plötzlich nur ein Wert berauscht, und jetzt ist er auf ein mögliches normales Niveau gefallen – das sind Risiken, die Anleger beim Wetten auf eine einzelne Aktie berücksichtigen sollten.
Jetzt werden an der Börse Futures gehandelt. Neben Nikola, der sich als wichtiger Konkurrent von Tesla betrachtet, spielt vor allem Wasserstoff eine tragende Rolle. Denn Nikola nutzt Wasserstoff. Wasserstoff ist das „nächste große Ding“ der Börse. The next big thing als Zukunftstechnologie auf der ganzen Welt und somit dann durchaus auch an der Börse.
Auch die Politik gibt diesem Thema Impulse. Diese unterstreicht oft die Bedeutung von Wasserstoff. Kürzlich wurden mehrere Initiativen zur Förderung von „grünem Wasserstoff“ eingeleitet. Politiker greifen ein und verschärfen diese Thematik. Bis 2050 werden die Kosten für den Aufbau ausreichender Kapazitäten zur Erzeugung von klimafreundlichem Wasserstoff auf etwa 20 Billionen US-Dollar geschätzt. Warum gibt es überhaupt die Thematik hin zu Wasserstoff? Um die globale Klimaerwärmung zu begrenzen, ist es unvermeidlich, dass man sich von der Kohle abwendet. In einer Studie heißt es: „Die verstärkte Verwendung von Wasserstoff, insbesondere in der industriellen Produktion, ist eine vielversprechende Option.“ Viele Menschen stimmen dieser Aussage zu, aber es ist klar, dass die Entwicklung von Wasserstoff noch in den Kinderschuhen steckt. Der Grund ist die Tatsache, dass Wasserstoff als Energiequelle in der Produktion immer noch viel teurer ist als fossile Brennstoffe (wie Kohle und Erdgas).
Allein diese wenigen Worte deuten darauf hin, dass die Wasserstofftechnologie noch nicht ausgereift ist und Investitionen in diesem Bereich überhaupt nicht risikofrei sind. Der Kapitalmarkt steht jedoch vor neuen Möglichkeiten. Wasserstoff hat in der Vergangenheit Chancen auf dem Kapitalmarkt geboten. Die jetzt angekündigten Pläne zur Förderung der Entwicklung von Wasserstoff und verwandten Industrien erhöhen jedoch die Attraktivität von Investitionen. Die Investitionsmöglichkeiten sind vielfältig. Nach dieser Studie lassen sich die wichtigsten Bereiche, die von erhöhten Subventionen und erhöhten Investitionen profitieren und daher insbesondere für Fabriken gelten, grob in folgende Abschnitte unterteilen: Erdgasproduzenten, Anlagenbau, Brennstoffzellen und Vorsorgeunternehmen.
Auch in den professionellen Anlegerkreisen werde das Thema Wasserstoff derzeit hoch gehandelt, man sollte sich allerdings den Risiken bewusst sein, die dieses Investment mit sich bringt. Es macht schließlich einen Unterschied, ob ein Unternehmen schon ein echtes Produkt vorzuweisen hat oder nur einen, wenn auch vielversprechenden, Hoffnungswert.