Wie das chaotische Management der Commerzbank zeigt, werden Banken zunehmend nervöser. Aber auch in anderen Häusern müssen Sie auf schwierige Zeiten vorbereitet sein. Weil eine Welle von Kreditausfällen sie treiben kann. Die Ratingagenturen von Standard & Poor’s (S & P) gehen davon aus, dass die Kreditverluste in diesem und im nächsten Jahr 2,1 Billionen US-Dollar erreichen werden. Allein in diesem Jahr wird es 1,3 Billionen US-Dollar kosten. Dies ist mehr als das Doppelte des Vorjahres.
Laut S & P-Analysten wird die Region Asien-Pazifik, insbesondere China, am härtesten betroffen sein. Die Region wird voraussichtlich 60% der Kreditverluste ausmachen. In Nordamerika und Europa gibt es jedoch keinen Grund, sie gleichzubehandeln, da hier absehbar ist, dass die Kreditreserven mit Ausfallrisiko erheblich zunehmen werden. S & P prognostiziert, dass die Kreditverluste Westeuropas bis 2020 und 2021 insgesamt 228 Milliarden US-Dollar betragen werden. Gegenüber dem Niveau von 54 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 stehen europäische Banken vor einem Anstieg von 120 Milliarden US-Dollar. Dies könnte zwischen jetzt und dem nächsten Jahr gleichmäßig verteilt sein, und in Asien und Nordamerika hat den größten Prozentsatz der Kreditverluste in diesem Jahr Standart & Poor’s prognostiziert. Analysten gehen davon aus, dass die Risikoreserve in diesem oder im dritten Quartal ihren Höhepunkt erreichen wird. Seitdem glauben sie, dass dieses Niveau noch einige Zeit anhalten wird. Sie betrachten Luftfahrt und Automobil als Schlüsselindustrien.
Da die Bundesregierung den Insolvenzantrag der Unternehmen bis zum 1. Oktober ausgesetzt hat, konnten deutsche Banken bisher verschont geblieben. Der Verband der Kreditversicherungsmakler erwartet jedoch später Widrigkeiten. Die Insolvenzwelle wurde nur verschoben, nicht abgesagt. Man achtet genau auf den 1. Oktober, da die Unternehmen zu diesem Zeitpunkt wieder die Insolvenz anmeldet müssen.
Um Quarantänemaßnahmen und damit verbundene Abschaltmaßnahmen zu überbrücken, wurde die Antragspflicht vorübergehend ausgesetzt. Diese Phase endete jedoch am 1. Oktober, und dann droht Deutschland eine Insolvenzwelle. Das Kreditversicherungsgeschäft ist interessanter geworden. Es muss sich um alle Verträge gekümmert werden. Kreditversicherungen wollen höhere Preise. Die Bedingungen hängen natürlich vom Risikoprofil des Unternehmens ab.
Jetzt beträgt die Standardversicherungsprämie 15 %. Für Branchen, die von der Epidemie besonders stark betroffen sind, wie der Messebau oder die Gastronomie, kann sie um 30% bis 40% steigen. Wenn das Risiko nicht gut ist, wird die Versicherungsgesellschaft das Limit reduzieren oder manchmal aufheben.
Die 30-Milliarden-Euro-Garantie des Staates für Kreditversicherungsunternehmen hat die Situation gelockert. Daher gab es bisher keine Panik auf dem Markt und die Lieferkette ist im Wesentlichen intakt geblieben. Man geht davon aus, dass die Insolvenzen in diesem Jahr um weitere 5.000 bis 7.000 zunehmen wird. Beträgt die Insolvenz der Unternehmen in normalen Jahren hingegen 19.000 bis 20.000. Aus diesem Grund benötigen die Unternehmen auch eine Kreditversicherung, um die Waren zu versenden und sich vor unangenehmen Ausfällen zu schützen.
Bankaufsichtsbehörden haben lange vor einer Welle von Kreditausfällen gewarnt. Ende Mai wies die EU-Bankenaufsichtsbehörde Eba darauf hin, dass sie erwartet, dass notleidende Kredite in den Bilanzen der Banken deutlich zunehmen werden. Die Bundesbank befürchtet, dass die Abwertungswelle im laufenden zweiten Quartal beginnen wird. Vor einigen Monaten hat die Regulierungsbehörde der Europäischen Zentralbank (EZB) auf diese Situation reagiert und den Banken Erleichterungen bei den Kapitalanforderungen und beim Umgang mit Forderungsausfällen gewährt. Ziel ist es, die Kreditvergabekapazität der Bank aufrechtzuerhalten.