Deutschland war in zahlreichen technischen und Bereichen Innovator und oftmals auch wirtschaftlich führend. Doch gerade in den Bereichen Telekommunikation und Internet wurde das Land in den letzten Jahren deutlich von den meisten anderen entwickelten Ländern überholt. Während dort schon wesentlich früher auf einen signifikanten Ausbau des Glasfasernetzes gesetzt wurde, begnügte sich die Deutsche Telekom für eine zu lange Zeit mit Investitionen in das jahrzehntealte Kupferkabelnetz. Doch langsam kommt auch hierzulande ein Umschwung in Gang, in den es sich zu investieren lohnt.
Der Großteil der Internet- und Telekommunikationsexperten ist sich darüber einig, dass dem Internet über das Glasfasernetz die Zukunft gehört, in Deutschland wie auch weltweit. Mittlerweile ist auch hierzulande der Ausbau des Netzes stark beschleunigt worden: Ende 2021 waren rund 7 Prozent aller Breitbandanschlüsse in Deutschland mit Glasfasern ausgestattet – ein Wert, der sich innerhalb weniger Jahre verdoppeln konnte.
Doch im internationalen Vergleich zeigen sich die negativen Konsequenzen des zu langen Zögerns bedeutender deutscher Telekommunikationsunternehmen wie der Telekom. Sind die erreichten 7 Prozent hierzulande schon ein relativer Fortschritt, so erscheinen sie neben anderen Ländern in Sachen Glasfaser (noch) wie ein Tropfen im Ozean. So liegt der Anteil an Glasfaseranschlüssen in Frankreich etwa bei mittlerweile mehr als 46 Prozent. Der Anteil anderer OECD-Staaten erreicht mit durchschnittlich 35 Prozent immer noch das rund Neunfache des Glasfaseranteils in Deutschland.
Warum ist Glasfaser die Zukunft des Internets?
Im Gegensatz zu anderen Kabeln, allen voran den gerade in Deutschland noch extrem verbreiteten Kupferkabeln, werden Signale in Glasfaserkabeln nicht in Form elektrischer Signale übermittelt, sondern via Licht. Was zunächst ungewöhnlich klingen mag, hat gerade gegenüber den klassischen Kupferkabeln zahlreiche Vorteile. So ist diese Übertragungsart nicht nur weitaus weniger anfällig für Störungen und Ausfälle, sondern auch wesentlich schneller.
Doch die Deutsche Telekom war lange Zeit der Meinung, dass der im Vergleich langsame und störungsanfällige Internetstandard DSL (Digital Subscriber Line) über das bereits vorhandene Netz an Kupferleitungen mehr als ausreichend sei. Anstatt sich schon wie einige andere Länder rechtzeitig auf den Ausbau eines zeitgemäßen Glasfasernetzes zu konzentrieren und in ein kundenorientiertes schnelles und zuverlässigeres Internet zu investieren, stand das alte Kupfernetz nach wie vor im Mittelpunkt.
Mithilfe von Techniken wie Vectoring und Super-Vectoring wurde die Leistung über die veralteten Kupferleistungen im Laufe der letzten Jahre zwar besser und auch stabiler, doch letztlich wurden nur neue Pflaster auf die klaffende Wunde des deutschen Netzes geklebt – die eigentlichen Kernprobleme und die großen, aber notwendigen Investitionen wurden zu lange vermieden und um nahezu jeden Preis umschifft.
Wachsende Datengrößen benötigen höhere Down- und Upload-Geschwindigkeiten
Die hohen Geschwindigkeiten, welche zum aktuellen Zeitpunkt mit einem Breitbandinternetzugang per Glasfaser erreicht werden können sind für rund 17 Millionen deutsche Haushalte theoretisch schon heute erreichbar, nämlich über das Kabelnetz, welches einst primär für den Empfang von Kabel-TV und Radio gedacht war.
Nach diversen Upgrades können nun auch über dieses Kabel-Internet Geschwindigkeiten von etwa 1.000 Mbit/s erreicht werden – im Gegensatz zum Glasfaser-Internet allerdings nur im Download, während die Upload-Raten eher mit denen von DSL vergleichbar bleiben (ca. ein Zehntel der möglichen Glasfaser-Geschwindigkeit). Zudem befindet sich der Großteil der Kabelanschlüsse primär in Großstädten und vergleichbaren Ballungsgebieten, weniger in den Vororten und nahezu gar nicht auf dem Land.
Der gefühlt exponentiell steigende Bedarf beziehungsweise der Wunsch nach einer wesentlich höheren Geschwindigkeit wird in den kommenden Jahren nicht nachlassen, im Gegenteil. Immer größere Datenpakete und Medienformate, ob hochwertige Videostreams in 4K und HDR oder auch Games mit einer Größe von 150 Gigabyte, machen einen umfangreichen und zeitnahen Ausbau schnellerer Internetzugänge in Form von Glasfaserverbindungen (idealerweise ohne Vectoring und zwischengeschaltete Kupferverbindungen) absolut notwendig.
Das deutsche Glasfasernetz: Eine Investition mit großem Zukunftspotenzial
Zu den heute größten Betreibern des Glasfasernetzes in Deutschland gehören – nach langem Zögern und Zweifeln – die Deutsche Telekom (mehr als 650.000 Kilometer Glasfaser), aber auch alternative Anbieter wie Vodafone, 1&1, o2 oder E.ON, entweder selbst oder über diverse Tochterunternehmen. Gerade in kleineren Städten, Vororten oder in ländlichen Gegenden spielen allerdings auch kleinere regionale Anbieter eine wichtige Rolle. Im großen wie auch im kleineren Rahmen suchen die Unternehmen hier gerne nach Investoren, welche sich am Auf- beziehungsweise Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland beteiligen wollen.
In jedem Fall zeigt sich, dass die Investition in das deutsche Glasfasernetz eine sinnvolle und überaus vielversprechende Anlage in die Zukunft ist. Denn der Wunsch und auch der Bedarf nach wesentlich schnelleren sowie stabileren Internetzugängen werden in den kommenden Jahren nicht abebben – ganz im Gegenteil.
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