Das Interview mit Dr. Wolfgang Wiesmann (Gesellschafter & Mitgründer) und Dr. Peter Lesniczak (Geschäftsführer & Sprecher der GF) von HTB Hanseatische Fondshaus GmbH
Das bankenunabhängige Bremer Investmentunternehmen HTB Hanseatische Fondshaus GmbH hat sich seit der Gründung auf Sachwerte, das Management von Immobilien-Assets und vor allem auch AIF (Alternative Investmentfonds) spezialisiert. Das Unternehmen ist zudem die vollregulierte Kapitalverwaltungsgesellschaft der renommierten HTB Gruppe aus Bremen.
Die individuell maßgeschneiderten Angebote der HTB Hanseatische Fondshaus GmbH richten sich dabei nicht nur an institutionelle und professionelle Vermögensverwaltungen, sondern auch an rein private Anleger. Bis Ende 2023 konnte die HTB-Kapitalverwaltungsgesellschaft, welche heutzutage als Pionier und Marktführer im Zweimarktfonds-Sektor gilt, rund 40 Fonds mit einem Eigenkapital von mehr als 440 Millionen Euro platzieren.
Wir haben uns kürzlich mit Dr. Wolfgang Wiesmann und auch Dr. Peter Lesniczak von der vor über 20 Jahren gegründeten HTB Hanseatische Fondshaus GmbH getroffen, um mit ihnen über die Digitalisierung innerhalb der Investmentbranche, den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), die Bedeutung des Standorts Deutschland und den Vorzügen von AIFs zu sprechen. Dr. Wiesmann ist nicht nur Gesellschafter der HTB Fondshaus aus Bremen, sondern begründete dieses auch zusammen mit Wolfgang Küster. Der Manager Dr. Lesniczak ist wiederum als Geschäftsführer und auch Sprecher der Geschäftsführung der Kapitalverwaltungsgesellschaft aktiv.
Herr Dr. Wolfgang Wiesmann, Herr Dr. Peter Lesniczak, erst einmal vielen Dank, dass sie beide sich die Zeit für ein Interview mit Clevere.Investments genommen haben. Gehen wir direkt in medias res und sprechen über etwas, das heutzutage zwangsläufig in nahezu allen Bereichen des alltäglichen Lebens eine essenzielle Rolle spielt: Digitalisierung.
Dr. Lesniczak, welche Rolle spielt diese in den Abläufen der HTB Group und der HTB Hanseatische Fondshaus GmbH? Welche konkreten Maßnahmen wurden ergriffen, um die Kommunikation und vor allem die Betreuung ihrer Investoren zu verbessern?
Dr. Peter Lesniczak: Die Digitalisierung ist ein fortwährender Begleiter unserer Arbeit bei der HTB Fondshaus und dient dazu, interne Prozesse und Verwaltungsaufwendungen zu vereinheitlichen und zu vereinfachen. Weiterhin bietet sie uns vielfältige Möglichkeiten mit unseren Geschäftspartnern und Investoren in Kontakt zu treten. Wir führen derzeit ein Anlegerportal und streben eine möglichst papierlose Kommunikation mit unseren Kunden an.
Stichwort fortschreitende Digitalisierung: Nutzen Sie für ihre Arbeit künstliche Intelligenz oder sehen ein Nutzungspotenzial für KI in ihrem täglichen Geschäft?
Dr. Peter Lesniczak: Der Aufbau und die Verwaltung der Portfolien unserer Immobilien-Zweitmarktfonds sind diffizil sowie von vielen Einzelfallentscheidungen und Beurteilungen abhängig und bieten daher wenig bis gar kein Potenzial für eine Automatisierung von Prozessen beziehungsweise die Implementierung von KI.
Wir vertrauen auf die „Handarbeit“ unserer langjährigen Mitarbeiter und etablierte Prozesse, die für uns seit 20 Jahren sehr gut funktionieren. Wo möglich nutzen wir innovative Software-Lösungen zur Steigerung der Effizienz, allerdings ohne dabei Entscheidungen einem Computer-Programm zu überlassen.
Auch stehen wir unseren Anlegern für all ihre Angelegenheiten persönlich zur Verfügung und sehen von der Nutzung KI-gestützter Kommunikationsmöglichkeiten ab. Wir möchten eine Implementierung von künstlicher Intelligenz und vergleichbaren Informationstechnologien in der Zukunft nicht kategorisch ausschließen, sehen darin aber derzeit keinen Nutzen für unsere Anleger und unseren Arbeitsalltag.
Dr. Wiesmann, welche Vorteile hat die HTB Hanseatische Fondshaus GmbH als bankenunabhängiges Investmentunternehmen gegenüber traditionellen Banken und Finanzinstitutionen?
Dr. Wolfgang Wiesmann: Kompakt zusammengefasst haben wir als mittelständisch geprägtes Unternehmen den Vorzug der kurzen Entscheidungswege und der schlanken Prozesse, die es uns erlauben, attraktive Geschäftsmodelle umzusetzen und entsprechende Produkte zu lancieren. Weiterhin können wir durch unsere Unabhängigkeit zahlreiche Interessenkonflikte vermeiden und den Fokus zielgerichtet auf unsere Spezialisierungen lenken.
Da sie Spezialisierungen erwähnen: Die Bremer HTB Gruppe konzentriert sich unter anderem auf sogenannte Alternative Investment Fonds (AIF). Wo liegen die primären Vorteile dieser alternativen Investmentfonds im Vergleich zu „gewöhnlichen“ Anlageklassen?
Dr. Wolfgang Wiesmann: Aufgrund stets steigender regulatorischer Anforderungen des Gesetzgebers und der Finanzaufsicht ist ein Investment in viele Sachwerte in Kombination mit einem aktiven Asset Management fast nur noch durch Alternative Investment Fonds für private Investoren und viele institutionelle Anleger möglich.
Sachwerte bieten die Möglichkeit, weitgehend börsenunabhängige Erträge zu generieren und tragen so erheblich zur Diversifikation eines jeden Portfolios bei. Insbesondere die Stabilität solcher Investments ist in Zeiten zunehmender Marktunsicherheiten gefragt, weswegen die HTB Gruppe als solche eben auch bewusst auf AIF setzt, gerade im komplexen Sektor der Immobilieninvestments in Deutschland.
Könnte die aktuelle Marktsituation Deutschland in naher Zukunft als Immobilienstandort für ausländische Investoren unattraktiver machen?
Dr. Wolfgang Wiesmann: Der deutsche Immobilienmarkt war und ist als größter europäischer Markt schon immer attraktiv für ausländische Investoren. Allerdings hat er im Vergleich durch das Fehlen einer einzigen Metropolregion wie etwa Paris oder London einige individuelle Ausprägungen.
Im jetzigen Umfeld sehen wir vermehrt opportunistisch geprägte ausländische Käufer, die von der Marktschwäche profitieren möchten und auch nach „notleidenden“ Investments und Krediten Ausschau halten. Klassische ausländische Investoren halten sich derzeit wie auch deutsche institutionelle Anleger zurück, dafür zeigen Private Equity Fonds oder andere renditehungrige Investoren vermehrt Interesse.
Dr. Lesniczak, da wir schon über Zukunftspläne reden: Welche langfristigen Ziele verfolgt das HTB Fondshaus und wie planen sie diese zu erreichen?
Dr. Peter Lesniczak: Oberstes Ziel von uns und auch der gesamten HTB Group ist der kontinuierliche sowie stabile Ausbau des Geschäfts. Als traditionelles hanseatisches Haus wachsen wir organisch und tätigen sorgfältig einzelne Zukäufe.
Neben dem Ausbau und der Erweiterung unseres Geschäftsbereichs Zweitmarktfonds wollen wir das aktuell attraktive Preisniveau von Immobilien zum Einstieg nutzen. So wie wir uns von einem Großteil unseres Handelsimmobilienportfolios in den Boomjahren 2021 sowie 2022 getrennt und außerordentliche Gewinne für unsere Anleger realisiert haben, möchten wir nun wieder zu besonders attraktiven Preisen investieren und diesen großen Erfolg wiederholen.