Die Corona Pandemie hat viele Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Vor allem gebeutelt sind Unternehmen, wie Restaurants, Hotels oder Betreiber von Sportanlagen. Am Freitag wurde noch darüber entschieden, dass ab sofort die 2G+ Regelung in Kraft tritt. Jeder der Geimpft oder Genesen ist muss zusätzlich einen offiziellen Test aus einem Testzentrum vorlegen um in einem Restaurant essen zu gehen. Ausgenommen von der Regelung sind geboosterte Personen, also diejenigen, die bereits die dritte Impfung erhalten haben. Manche Lokale haben diese Regelung schon vorher in die Tat umgesetzt, andere halten es für eine Gefährdung der gesamten Branche.
Die wenigsten werden wissen, dass 70% aller Unternehmen vom Wetter abhängig sind. Bei einem Biergarten mag das noch schlüssig sein, aber grundsätzlich ist es so, dass bei besserem Wetter mehr gekauft wird, egal in welcher Branche. Wissenschaftler haben in England festgestellt, dass bei guten Wetter der Bierkonsum pro Tag um 10% steigt. Ein Funfact aber dennoch interessant. Umso logischer dass sich die Unternehmen gegen das andere Extrem, schlechtes Wetter absichern wollen.
Das können die Unternehmen aber indem sie in sogenannte Wetterderivate investieren. Meistens bieten Banken oder Versicherungen diese Derivate an. Es ist eine Art von Risikomanagement bei dem sich Unternehmen gegen Wetterumschwünge bzw. Umsatzeinbußen absichern können. Auch die Energieversorger gehören dazu. Wenn der Winter mild ist, verbrauchen Kunden weniger Energie. Das ist ein enormer Umsatzeinbruch für ein Energieunternehmen. In diesen Fällen suchen sich betroffene Unternehmen einen Partner, der das Risiko quasi teilt.
Wetterderivate leben von ihren Optionen. Ausschlaggebend für die Optionen bei Wetterderivaten sind Temperaturen, Niederschlagsmengen und Anzahl der Sonnenstunden. Man kann sich als Unternehmen z.B. dagegen absichern, dass es einen Temperatur Schwellenwert gibt. Überspitzt gesagt, kann man sich dagegen absichern, dass in Düsseldorf eine Option erst in Kraft tritt, wenn es 35 Grad oder höher ist. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr niedrig und somit wird die Option / Versicherung auch sehr günstig sein. Wählt man die Temperatur niedriger, z.B. 18 Grad, wird die Versicherungssummer unheimlich hoch sein.
Kaum vorzustellen wie gerne sich die betroffenen Unternehmen zu Zeiten von Corona gerne gegen die hohen Verluste hätten absichern wollen. Aber Wetterderivate sind halt auch ein Teil des Risikomanagements und sollten definitiv in Betracht gezogen werden, wenn eine solche Absicherung noch nicht vorliegt. Gegen Corona wird man sich versicherungstechnisch nicht schützen können, zumindest vorerst. Auf lange Sicht gesehen, wird es auch da Möglichkeiten geben, wobei es schwierig sein wird und immens teuer.