Lange Zeit stagnierte der Immobilienmarkt in Deutschland. Seit der Finanzkrise 2007 bis ca. Ende 2011. Seit dem ersten Quartal 2012 bis heute hingegen stiegen die Preise für Immobilien um sagenhafte 55 %. Es gibt nur eine Richtung: steil aufwärts.
Das macht einen Wertzuwachs nach Abzug der Inflation von 45 %.
Im Zuge der Corona-Krise fragen sich nun viele Immobilienbesitzer wie es weiter geht.
Lt. Studien sind in Berlin, Hamburg und München nichts davon zu merken – noch nicht. Lediglich in Frankfurt sind die Preise leicht heruntergegangen. Hierbei handelt es sich natürlich um die Preise, die sich die Anbieter wünschen. Allerdings sind die Abweichungen zu den tatsächlichen Kaufpreisen nicht so hoch, als das man hier von einem Rückgang sprechen könnte.
Allerdings kann man sagen, dass gerade in der Zeit von April bis Mai die Zahlen der Neuvermietung und Verkäufe drastisch zurückgegangen sind.
Es wurden nur noch hochwertige Immobilien veräußert, was zumindest im Ansatz erklärt, warum die Kaufpreise nicht in allen Städten gesunken sind.
Die Preise werden erst sinken, was die Nachfrage sinkt und wir mehr Angebote als Suchende haben. In Deutschland würde das aber nur passieren, wenn Notverkäufe getätigt werden, weil das Finanzieren evtl. nicht mehr bedient werden können. Das wird sich aber erst in ein paar Monaten zeigen, da es ja gesetzliche Maßnahmen gibt, die Tilgungen zu verkleinern oder gar zu stunden. Daher wird sich erst zum Ende des Jahres herauskristallisieren, ob es zu Problemen kommen wird, oder auch nicht. Schwierig vorauszusehen, da die in Not geratenen Immobilienbesitzer erst einmal weniger konsumieren, vielleicht etwas verkaufen, was nicht so dringend benötigt wird.
Tatsächlich wird sich das zuerst auf die sogenannten Schrottimmobilien auswirken. Diese werden so genannt, weil sie z.B. an viel befahrenen Straßen stehen, aus den 50er Jahren sind und unsaniert. Das spielte in den letzten Jahren keine Rolle, auch diese Objekte wurden zu guten Preisen verkauft.
Vermutlich wird es auch die Personen treffen, die hochwertige Immobilien gekauft haben, um Sie noch teurer zu verkaufen. Sollten Sie allerdings eine Luxusimmobilie besitzen, so wird die Corona-Krise vermutlich keine Auswirkung haben, da das Klientel nicht so schnell in Zahlungsschwierigkeiten gerät.
Auch die typische Doppelhaushälfte oder Eigentumswohnung wird nicht von der Krise betroffen sein. Durch die Covid-19-Pandemie ist es eher so, dass bedingt durch Homeoffice, die Suche nach Eigenheimen gestiegen ist und somit für selbstgenutzte Eigenheime kein Preiseinbruch wahrscheinlich ist. Auch Familien mit Nachwuchs kommen spätestens mit dem zweiten Kind auf die Idee ein Eigenheim zu kaufen. Dahingehend ist die Nachfrage nicht auszumerzen.
Sollte es also nicht zu einem zweiten Lockdown kommen, ist mit einer kräftigen Erholung der Wirtschaft zu rechnen und auch der Immobilienverband Deutschland glaube eher an ein Preiswachstum von 4 bis 5 Prozent auf dem Häusermarkt.
Zudem spielen dem Markt auch die extrem niedrigen Bauzinsen in die Karten. Dadurch gehen die Banken nicht davon aus, dass viele Finanzierungen platzen werden. Nur ein ganz geringer Teil der Deutschen setzt überhaupt bei Mietzahlungen aus.
Anders sieht das bei gewerblichen Immobilien aus. Hier ist eben auch durch die Homeofficeregelungen ein starker Rückgang zu verzeichnen.